Adad-Relief

Herkunft: Kopie aus Berlin, Original aus Tell Schech Hamad Datierung: neuassyrisch, 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. Wert: Kopie ca. 250€, Original etwa um die 25.000€

Von dem Relief ist noch das linke obere Eck erhalten. Das Relief zeigt eine nur zu kleineren Teilen erhaltene Göttergestalt und Symbole weiterer sechs Götter. Von dem zentralen Gott ist etwa mittig noch die noch die in Federn endende assyrische Krone mit zwei Paaren von Stierhörnern zu erkennen. Vor dem Gesicht sind fünf parallele Erhebungen zu sehen. Hinter der Krone ist die erhobene rechte Hand abgebildet, die eine Axt hält. In der Ecke des Reliefs erkennt man einen Helm mit zwei Reihen geschwungener Hörner.

Rechts der Axt befindet sich eine Scheibe mit eingeritzter, achtstrahliger Sonne. Neben der Sonne treten ein liegender Halbmond und unter diesem sieben Kugeln aus dem Reliefgrund hervor. An der rechten Abbruchkante ist ein Tierkopf mit Hörnern und langer Zunge abgebildet. Oberhalb davon befinden sich die Strahlen eines weiteren Symbols, das nur noch teilweise erhalten ist.

Der Sturmgott

Der akkadische Name des Sturm- bzw. Wettergottes war Adad. Er war in Mesopotamien und im syrisch-palästinischen Raum für den Regen zuständig. Da hier Regenfeldbau betrieben wurde, blieben ohne Regen die Ernten aus. Somit machte ihn seine Funktion zu einer der wichtigsten Götterpersönlichkeiten in diesen Regionen. In der assyrischen Zeit war er der Hauptgott der Gegend um Tell Genderes. In Syrien wurde Adad schon im 3. Jahrtausend v. Chr. in vielen Orten verehrt. Sein prominentester Tempel lag in Aleppo.

Adad wurde meist mit einem Blitzbündel in der Hand dargestellt. Dieses betonte den Aspekt des Sturms. Einige Darstellungen eines Gottes mit erhobener Axt werden ebenfalls als Adadbilder gedeutet. Die Reste des quer geriffelten Gegenstands vor dem Kopf werden Pfeilbündel oder Flügelenden sein. Die Symbole auf dem Relief sind Zeichen verschiedener Götter aus dem assyrischen Pantheon (Götterhimmel). Die Hörnerkrone in der linken Ecke steht für den Gott Assur, die Mondsichel für den Mondgott Sin und die Sonnenscheibe für den Sonnengott Schamasch. Der Stern am rechten Reliefrand symbolisiert die Göttin Ischtar (Venus), die sieben Kugeln das Sternbild der Plejaden. Das Mischwesen ist wahrscheinlich als Muschhuschschu, das Symboltier des obersten Gottes Babylons, Marduk, zu identifizieren.