Sogenanntes „Vogelkopfidol“

Herkunft: Syrisch-türkischer Grenzbereich Datierung: Spätes 3. bis frühes 2. Jahrtausend v. Chr. Wert: ca. 600€

In Tell Genderes wurden auch Objekte der mittleren bis späten Bronzezeit gefunden. Dieses Stück aus der Sammlung Dufner der Universität Konstanz steht in der Ausstellung stellvertretend für eine bronzezeitliche Frauenfigurine aus Tell Genderes, welche aufgrund der politischen Umstände nicht aus Aleppo entliehen werden konnte.

Die Figurine wird aufgrund ihrer charakteristischen, vogelschnabelartig vorspringenden Nase auch als „Vogelkopfidol“ bezeichnet. Das ca. 20 cm große „Vogelkopfidol“ ist aus hellem, fein-sandigem Ton gefertigt. Es besteht aus einem langgestreckten Körper, der in der Mitte leicht zusammenläuft und nach oben und unten breiter wird. Die konkave Basis ermöglicht einen sicheren Stand. An der oberen Hälfte des Körpers werden zwei Arme durch leichte Einkerbungen und Schultern durch das eckige Ausstellen der Tonmasse erzeugt. Auf der Brust ist halbmondförmig ein Wulst zu sehen, als ob die Figur ehemals etwas getragen hätte.

Oberhalb der schräg verlaufenden Nackenpartie wird der Hals mit zwei durch Riffelungen gekennzeichnete Ringe abgetrennt, die Schmuckreifen darstellen. Der ovale Kopf wird von der vorspringenden, markanten Nase und knopfartigen Augen mit tiefen Löchern dominiert. Die Augen sind durch runde Applikationen wiedergegeben. Auf Höhe der Ohren befindet sich seitlich jeweils eine große Locke.

Das „Idol“

Idol bedeutet wörtlich aus dem Alt-Griechischen (eidolon) übersetzt lediglich „Bild“. In der Religionswissenschaft und der Archäologie bezeichnet der Begriff ein Bildwerk, das eine Gottheit darstellt und selbst als heiliger oder magischer Gegenstand kultisch verehrt wurde. Heute wird das Wort für abstrakt oder schematisch gestaltete Kultobjekte gebraucht, die anthropomorphe (menschliche) Züge tragen.

„Vogelkopfidol“ ist eine Hilfsbezeichnung, die eine ganze Gruppe solcher Figuren umfasst und sich vor allem auf die Betonung der Nase in dem Bildnis bezieht, welche an einen Vogelschnabel erinnert. Die Deutung dieser Figurinen ist unsicher. Früher wurde vermutet, dass sie Götterbilder, Weihgaben in Heiligtümern oder Grabbeigaben waren. Allerdings kann die in der Figur abgebildete Person bzw. Gottheit nicht näher bestimmt werden. Die meisten Figurinen wurden jedoch in Wohnhäusern gefunden, wo sie in häuslicher Magie oder als Spielzeug gedient haben könnten.

„Vogelkopfidol“ ist eine Hilfsbezeichnung, die eine ganze Gruppe solcher Figuren umfasst und sich vor allem auf die Betonung der Nase in dem Bildnis bezieht, welche an einen Vogelschnabel erinnert. Die Deutung dieser Figurinen ist unsicher. Früher wurde vermutet, dass sie Götterbilder, Weihgaben in Heiligtümern oder Grabbeigaben waren. Allerdings kann die in der Figur abgebildete Person bzw. Gottheit nicht näher bestimmt werden. Die meisten Figurinen wurden jedoch in Wohnhäusern gefunden, wo sie in häuslicher Magie oder als Spielzeug gedient haben könnten.

Figurinen dieser Art finden sich in großer Zahl am syrischen Euphrat und in der weiteren Region um Tell Jenderes im syrisch-türkischen Grenzgebiet. Sie wurden mit der Hand geformt und sind deshalb individuell. Ihre Herstellung erfolgte lokal. Leider ist für das Stück aus der Sammlung Dufner die Herkunft unsicher. Auch die Datierung kann nur allgemein in der Bronzezeit angesetzt werden. Diese Epoche ist nach der Bronze benannt, die spätestens mit Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. das dominierende Material im Vorderen Orient war. Mit der weiten Verbreitung der Eisenerzverhüttung setzte ab ca. 1000 v. Chr. die Eisenzeit ein.

Ein Idol in Tell Genderes

Aus den bronzezeitlichen Funden vom Tell Genderes, die vor ca. 4000 Jahren entstanden sticht eine Terrakotte heraus. Hierbei handelt es sich um ein weibliches Idol, bei dem der untere Teil abgebrochen ist. Erhalten sind noch der Oberkörper und der Kopf mit einem Kopfschmuck. Vom Oberkörper sind nach rechts und links mit zwei spitz zulaufende Arme geformt. Zwischen ihnen sind auf der Brust mit zwei knopfförmigen Ton-Applikationen Brüste angedeutet. Bauchnabel wie auch Augen sind durch ein Loch mit einem applizierten Ring darum dargestellt. Zwischen den Augen ragt die chatrakteristisch große Nase hervor, rechts und links der Nase ist der Ton zu großen Ohren ausgezogen, die jeweils zwei Löcher aufweisen. Hier konnte Schmuck angebracht werden. Hinter dem Kopf ist über der Stirn ein fächerförmiger Schmuck sichtbar, von dem ein Stück abgebrochen ist.