Herkunft: Tell Genderes Datierung: 3. – 1. Jh. v. Chr. Wert: ca. 100€
Die Fragmente des seleukidischen Fischtellers und der Schale sind aus Ton gefertigt und teilweise schwarz glasiert. Ein Fischteller bestand aus einer großen Fläche mit einem kleinen Rand und in der Mitte über dem Standfuß befand sich eine kleine Vertiefung, in die man die Fischsauce einfüllte. Dieses sogenannte „Garum“ basierte auf fermentierten Fischen. Dafür wurden Fische in eine Salzlake eingelegt und teilweise monatelang der prallen Sonne ausgesetzt. Da dieser Prozess sehr geruchintensiv war, lagen die Stätten der Garumproduktion meist außerhalb der Ortschaften. „Garum“ diente in der gesamten Antike als Würzmittel und ist mit der heutigen asiatischen Fischsauce vergleichbar.
Beide Stücke gehören zu der gewöhnlichen Gebrauchskeramik, wie sie in vielen Haushalten zum Einsatz kam. In Tell Genderes wurden zahhlreiche gleichartige Fragmente gefunden. In hellenistischer Zeit wurde die Besiedlung von Tell Genderes neu belebt, deswegen häufen sich ab dieser Epoche die Funde von Keramik. Durch die Anlage des hippodamischen Straßensystems erfuhr der Ort eine Aufwertung. Es haben sich vermutlich griechische Siedler angesiedelt, die ihre eigene Kultur mitbrachten und mit der einheimischen vermischten.