Herkunft: Kleinasien Datierung: 1. Jh. v. Chr.- 1. Jh. n. Chr. Wert: ca. 250€
Diese kleine Statuette aus Ton hat keine exakte Entsprechung in den Funden aus Tell Genderes. Von der Ausgrabung sind aber einige vergleichbare Frauenstatuetten in Fragmenten bekannt. Sie zeichnen sich ebenfalls dadurch aus, dass eine Frau mit einem langen Gewand und bedecktem Kopf gezeigt wird.
Wie der Titel dieses Exponats schon aussagt, handelt es sich hierbei um eine knapp über 15 cm hohe Statuette einer Frau, die ihren rechten Arm erhoben hat, um einen Krug auf dem Kopf zu balancieren. Der linke Arm ist an ihrer Seite angelegt. Sie ist in Untergewand und Mantel gekleidet, dessen Stoff vor dem Unterkörper dick gebauscht und auch über den Kopf gezogen ist. Nur ihr Gesicht und ein Haarkranz schauen heraus. Ebenso ist ihr rechter Fuß unverhüllt, da er leicht angewinkelt das Spielbein abschließt. Am Standbein hingegen fällt der Stoff in breiten Falten bis auf den Boden hinab.
Die Statuette zeigt das typische Frauengewand der römischen Antike. Frauen trugen eine „Stola“, ein langes Kleid, das an den Schultern zusammengehalten und meistens an der Hüfte gerafft wurde. Darüber wurde eine sogenannte „Palla“ gelegt, ein großes rechteckiges Tuch, das als Mantel diente. Diese Frau hat sich die „Palla“ über den Kopf gezogen. Der Mantel ist wie üblich über den linken Arm drapiert.
Die Kleidung von Frauen änderte sich im Laufe der Antike nur geringfügig. Die Frisuren unterlagen stärkeren Moden. Von geflochtenen Haaren bis zu hoch aufgetürmten Lockenprachten lassen sich die Trends anhand solcher Statuetten und größerer Statuen nachvollziehen. Anhand der Kleidung konnte man auch den Stand einer Person erkennen. Feinere Stoffe sprachen für eine bessere Abkunft. Die Stellung einer Frau hing von der ihres Mannes ab. Bei den Männern konnte man anhand der Kleidung deutlicher den Stand unterscheiden. Alle Männer trugen eine „Tunika“, ein Hemd mit weiten Ärmeln. Nur den freigeborenen Bürgern war es jedoch erlaubt die Toga, ein halbkreisförmiges großes Stück Stoff, das über die Schulter drapiert und über den linken Arm gelegt wurde, zu tragen.